Was ist eigentlich mit der „cross-section of returns“ gemeint?

Die Formulierung „…in the cross-section of returns…“ dürfte insbesondere quantitativ orientierten Studenten in vielerlei Fachjournals desöfteren begegnet sein. Aber auch der interessierte Kapitalmarktpraktiker und Privatinvestor ist mit Sicherheit in der ein oder anderen englischsprachigen Kapitalmarktstudie über diesen Satzbaustein gestolpert. Warum auch immer dir diese Satzkomposition begegnet ist: Hier findest du kurz und knapp die Antwort darauf, was sich inhaltlich dahinter verbirgt.

Zunächst einmal soll „cross-section“ einfach aussagen, dass es sich um Querschnittsdaten handelt. Bei der „cross-section of returns“ geht es also um Querschnittsdaten von Renditen. Diese Bezeichnung dient dazu, um Querschnittsdaten von Zeitreihendaten abzugrenzen.

Bei Zeitreihendaten schaust du dir beispielsweise an, wie sich die Renditen >eines< Untersuchungsgegenstandes im Laufe der Zeit verändern.

Bei Querschnittsdaten schaust du dir auf der anderen Seite an, wie sich die Renditen über >verschiedene< gleichartige Untersuchungsgegenständige hinweg unterscheiden.

Wenn du also den Querschnitt diverser Aktienrenditen untersuchen möchtest, versuchst du die Frage zu beantworten, warum Aktie A höhere oder niedrigere Renditen erzielt als
Aktie B. Deshalb nennt man es Querschnitt: Zu >einem bestimmten< Zeitpunkt untersuchst du den Querschnitt gleichartiger Untersuchungsgegenstände (in diesem Fall handelt es sich bei den Untersuchungsgegenständen um Aktie A und Aktie B).

Wichtig ist, dass du hierbei keine Zeitreihe, sondern wirklich nur >einen< Zeitpunkt untersuchst. Du kannst aber natürlich Querschnittsdaten zu mehreren Zeitpunkten erheben, um deinen Stichprobenumfang (Sample) auszuweiten. Dann handelt es sich um eine Kombination aus Querschnittsdaten und Zeitreihendaten, den sogenannten Paneldaten.

Du siehst also: Es kommt letztlich darauf an, welche Frage man beantworten möchte, um sein vorliegendes Datenset richtig zu erheben und zu klassifizieren. Möchte man also die Relation zwischen den Untersuchungsgegenständen zu >einem< bestimmten Zeitpunkt untersuchen, erhebt man geeignete Querschnittsdaten, also „cross-sectional data“.


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